Die Wissenschaft lehrt uns, dass die Entwicklung von Immobilien wiederkehrenden Zyklen unterworfen ist, welche sich auf die Volatilität von Immobilien-Preisen und Mieten auswirken. Hierbei ist festzuhalten, dass es nicht den einen Immobilienmarkt gibt, sondern sich diese nach Standort und Objektart voneinander unterscheiden. Die sinus- bzw. kosinusartig verlaufenden Schwankungen, die innerhalb des Immobilienzyklus stattfinden, beziehen sich dabei auf die Immobilien-Gesamtrendite, können realwirtschaftlich erklärt werden und lassen sich grob in vier Phasen untergliedern.
Phase I: Der „Upcycle" des Immobilienzyklus besteht aus der Erholungs- und Expansionsphase. In der Erstgenannten kann ein Konjunkturaufschwung, verbunden mit einer Knappheit an verfügbaren Immobilien, ein möglicher Beginn eines Immobilienzyklus sein. Die Nachfrage nach Nutzungsflächen erhöht sich und die Leerstände nehmen ab. Da zunächst nur wenige neue Flächen angeboten werden, steigen die Mieten, was wiederum Projektentwicklungen stimuliert. Das Ausmaß des Aufschwungs hängt davon ab, wie stark die Impulse sind.2
In der darauf folgenden Expansion (Phase II) kommt es zu einer weiteren Ausdehnung der Flächennachfrage. Die Projektentwicklungen nehmen jetzt zu, es kommt zu weiter ansteigender Bautätigkeit.2
Insgesamt steigt in diesem Zyklusabschnitt auch das Interesse an Finanzierungen bei den Banken.
Nach dem kurzfristigen Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage beginnt der „Down-cycle", der die Phasen der Überbauung und der Marktbereinigung umfasst.
In Phase III gibt es neben einem Angebotsüberhang zunächst noch eine weitere Flächenausdehnung durch wachsende Fertigstellungen, obwohl die Nachfrage parallel bereits wieder schrumpft. Das Resultat sind fallende Mieten.2
Diese Entwicklung mündet im letzten Abschnitt des Zyklus, Phase IV: die Marktbereinigung. In dieser Phase kommt es bei sinkender Flächennachfrage zu deutlich zunehmenden Leerständen.2 In Folge des Überangebots geraten dann insbesondere solche Immobilien wirtschaftlich unter Druck, für die keine nachhaltige Nachfrage besteht.