Wie kann Vermögen in Zeiten steigender Zinsen bewahrt werden? Vor diesem Problem stehen weltweit Anleger angesichts des früher oder später kommenden Endes der ultra-lockeren Zentralbankpolitik des letzten Jahrzehnts. Im Rahmen des kurzen deflationären Schocks der Corona-Pandemie wurde diese sogar noch ausgeweitet.

Steigende Wirtschaftsaktivität und Preise 

Mit dem Fortschreiten der Impfkampagne und der zunehmenden Lockerung von Ausgangsbeschränkungen haben Wirtschaftsaktivität und insbesondere der Konsum deutlich angezogen. Angesichts leerer Lager und erst langsam in Fahrt kommender Produktion konnten Unternehmen erstmals wieder Preissteigerungen durchsetzen. Dadurch hat sich der Preisauftrieb in den letzten Monaten beschleunigt und liegt in der EU im Schnitt wieder bei 2.0%.1 In einigen Ländern Europas, aber vor allem in den USA mit zuletzt 5%, auch deutlich darüber.2

1) Euro Area MUICP All Items YoY NSA (ECCPEMUY Index) 
2) US CPI Urban Consumers YoY NSA (CPI YOY Index)

Der Weg aus der Krise zurück in die Normalität mit höheren Kapazitätsauslastungen und steigender Beschäftigung ist zwar noch lange nicht abgeschlossen.

Gleichwohl hat der Zinsmarkt begonnen, eine möglicherweise rückläufige Unterstützung der Zentralbanken einzupreisen. So haben sich die 10-jährigen deutschen Zinsen als Referenzwert in der Eurozone von ihrem Tief bei - 0,86% deutlich erholt und zwischenzeitlich bis auf wenige Basispunkte sogar der Nulllinie genähert.

In Phasen steigender Zinsen ist es im Allgemeinen schwer, mit Anleihen eine positive Rendite zu erwirtschaften. Insbesondere Anleiheklassen mit hoher Duration und geringem laufenden Ertrag haben es in einem solchen Umfeld schwer.

Investitionen in High Yield Anleihen bieten zahlreiche Vorteile 

Besser können sich in einer solchen Phase High Yield Anleihen schlagen, welche aufgrund ihrer Ausgestaltung in der Lage sind, den Effekt steigender Zinsen abzumildern.
Zum Ersten ist da die strukturell geringe Restlaufzeit in diesem Segment. Der Großteil der High Yield Anleihen besitzt Restlaufzeiten zwischen 3 und 5 Jahren und damit eine deutlich geringere Zinssensitivität (Modified Duration) als andere Anleihesegmente.

Zum Zweiten weisen High Yield Anleihen einen höheren laufenden Ertrag als andere Anleihesegmente auf. Dieser hilft, im Zeitverlauf die potentiellen Kursverluste aufgrund steigender Zinsen zu kompensieren. So könnte der aktuelle Ertrag von Euro High Yield Anleihen auf Sicht eines Jahres einen Zinsanstieg von +75bps absorbieren.1

Ein dritter Vorteil ergibt sich aus dem relativ hohen Risikoaufschlag (Spread), welcher Teil der Rendite von High Yield Anleihen ist. Sollte eine Phase steigender Zinsen mit einer wirtschaftlichen Erholung einhergehen, würde dies sich über eine stärkere Nachfrage und

Preissteigerungen positive auf die Profitabilität und damit die Kreditqualität der High Yield Emittenten auswirken. Dies würde fallenden Risikoaufschlage rechtfertigen und dieser Effekt könnte sogar den Zinsanstieg überkompensieren und High Yield Anleihen zu den größten Profiteuren einer solchen Phase machen.

1) Euro High Yield mit CCC, unter der Annahme stabiler Risikoaufschläge und Kündigung der Anleihen zum ungünstigsten Zeitpunkt (YTW 2,5% und Duration to worst 3,3 Jahre)

Allerdings gibt es auch Aspekte, wie sich steigende Zinsen negativ auf High Yield Anleihen auswirken können.

Phasen, in denen 10 jährige deutsche Staatsanleiherenditen um mindestens +75bps gestiegen sind

Bis auf die kurze Periode von April bis Juni 2015, als Bill Gross mit seinem Satz „bunds are the short of a lifetime" einen Anleihencrash verursachte, waren High Yield Anleihen in Phasen steigender Zinsen ein profitables Investment. Je kürzer die jeweilige ZinsanstiegsPhase war, desto weniger konnten die laufenden Kouponerträge jedoch ihre Wirkung entfalten und zu einer positiven Performance beitragen.

Kann man sich also darauf verlassen, dass High Yield Anleihen auch bei weiter steigenden Zinsen eine positive Wertentwicklung aufweisen werden? Dies wird natürlich von vielen verschiedenen Faktoren abhängen. Die Risikoaufschläge haben bereits einen Teil der erwarteten Wirtschaftserholung vorweggenommen und könnten bei weiter steigenden Zinsen einen etwas weniger effektiven Puffer darstellen als in früheren Perioden.

Die weiteren Argumente sprechen jedoch weiterhin eindeutig für den High Yield Markt. Die Zinssensitivität ist gering und der laufende Ertrag deutlich höher als bei anderen Anleiheklassen.

Wir freuen uns sehr auf Ihr Feedback, sowie einen engen Austausch mit Ihnen und stehen gerne für Fragen zur Verfügung.

Ihre Ansprechpartner High Yield Corporates

Ivan Romanenko
CFA, Senior Portfoliomanager High Yield
ivan.romanenko@ha-gim.com
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CFA, Senior Portfoliomanager High Yield
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Martin Dreier
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