Der Europäische High Yield Markt  ist im November leicht unter Druck geraten und musste aufgrund – insbesondere zum Monatsende zunehmender Virusängste – Ausweitungen der Risikoaufschläge  hinnehmen. Trotz der gestiegenen Volatilität halten wir den Europäischen High Yield Markt für einen der attraktivsten Märkte innerhalb des Europäischen Fixed Income Universums und sehen ihn im aktuellen Zinsumfeld zudem als geeigneten Inflations-Hedge.

Der Europäische High Yield Markt1 ist im November leicht unter Druck geraten und musste aufgrund – insbesondere zum Monatsende zunehmender Virusängste – Ausweitungen der Risikoaufschläge von etwa 50 Basispunkten hinnehmen. Die Gesamtperformance für November lag bei -0,46% und war somit zum zweiten Mal in Folge negativ. Die Jahresperformance  ist mit  +2,64% jedoch weiterhin positiv und hebt sich deutlich von beispielsweise der Performance des Europäischen Investment Grade Markts2  von -1,05% ab.

Risikoprämie wieder auf Vorjahres Niveau 

Die High Yield Risikoprämie ist per Ende November bei 340 Basispunkten wieder auf dem Niveau Anfang des Jahres angekommen und reflektiert die zahlreichen Herausforderungen, die derzeit an den weltweiten Fixed Income Märkten navigiert werden.

Entwicklung der Risikoaufschläge im Europäischen High Yield Markt 

Erläuterung OAS:
OAS ist der Option Adjusted Spread (over Government) bzw. der Risikoaufschlag über laufzeitkongruenten Staatsanleihen unter Berücksichtigung des Wertes der gegebenenfalls in den Anleihen enthaltenen Optionen zur vorfälligen Rückzahlung. 

Zum einen hat die Omikron Variante die Wirksamkeit der bislang verfügbaren Impfstoffe in Frage gestellt. Zum anderen drohen in Ländern mit nicht ausreichender Impfquote – wie in Deutschland – erneut Beschränkungen des öffentlichen Lebens – und damit auch der wirtschaftlichen Aktivität.

Diese neuen pandemischen Herausforderungen treffen auf eine Weltwirtschaft, die noch immer nicht die Vorkrisenniveaus von 2019 erreicht haben. Weltweite Lieferketten funktionieren nach wie vor nicht reibungslos, was zu teilweise erheblichen Preissteigerungen führt.

Letzteres zwingt weltweit Zentralbanken in das klassische Dilemma zwischen weiterhin akkommodierender Geldpolitik, um die wirtschaftliche Erholung nicht zu gefährden und dem Mandat der Preisstabilität. Während die Fed in den USA bereits angekündigt hat zu „tapern“, also Anleihe-Ankaufsprogramme zurückzufahren und die Märkte auf erste Zinserhöhungen im nächsten Jahr vorzubereiten, sieht die EZB die aktuelle Preisdynamik als temporär an und will- anscheinend vor dem Hintergrund anämischen Wachstums in der Eurozone und hoher Staatsdefizite - keine restriktivere Geldpolitik durchsetzen.

Vorsichtig optimistisch ins neue Jahr 

Auf der einen Seite zeichnet die Berichts-Saison der High Yield Unternehmen befriedigende Ergebnisse für das abgelaufene 3. Quartal. Vor allem aber blicken die Firmenlenker durchaus positiv auf die nahe Zukunft. Umsatz-, Gewinn- und Verschuldungskennzahlen sind auf dem Weg, wieder die Niveaus von 2019 zu erreichen. Inputkostensteigerungen können durch weitere Effizienzprogramme weitgehend mitigiert werden. Lieferengpässe scheinen sich, wenngleich langsam, zu lösen. Zugleich sind Dividendenzahlungen und Schulden-finanzierte Übernahmen noch nicht wieder auf alte Niveaus zurückgekehrt, so dass die Gesundung der Bilanzen und die auch im historischen Kontext gute Liquiditätsausstattung der Unternehmen in Ausfallratenerwartungen resultieren, die sich nahe historischer Tiefstände bewegen. Moody’s Investors Service erwartet beispielsweise, dass die Globalen Ausfallraten für High Yield Anleihen für die nächsten 12 Monate unter der Marke von 2% und damit deutlich unter dem historischen Durchschnitt von 4,2% (1993 – 2020) verbleiben.

Wir gehen davon aus, dass es den Bio-Ingenieuren der mRNA Impfstoffe gelingen wird, zeitnah Impfstoffe für neue Corona-Varianten zu entwickeln und blicken vorsichtig optimistisch auf das Jahr 2022.

Insgesamt halten wir die aktuellen Risikoprämien, gemessen an der fundamentalen Qualität Europäischer High Yield Emittenten, für attraktiv. Durch die Wachstumssensitivität der High Yield Emittenten sollten positive Wachstumsüberraschungen durchaus zu niedrigeren Risikoaufschlägen führen können, die sich nach den jüngsten Ausschlägen auch wieder deutlich von ihrem Jahrestief  (267 bps) entfernt haben.

Die geringe Zinssensitivität im Europäischen High Yield Markt ist ein zusätzliches Argument, bei Investitionen in den Europäischen Fixed Income Markt, das High Yield Segment in Betracht zu ziehen. Letztlich sollte bei negativen Wachstumsüberraschungen die Bereitschaft der EZB, die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen und Staaten attraktiv zu halten, nicht unterschätzt werden, so dass auch in adversen Szenarien der Fixed Income Markt durch die Europäische Zentralbank unterstützt sein sollte.

Daher halten wir den Europäischen High Yield Markt für einen der attraktivsten Märkte innerhalb des Europäischen Fixed Income Universums.

1 Bloomberg High Yield (Euro) ex Fin TR Index Unhedged EUR (Ticker: I20672EU)
2 Bloomberg Euro AGG Corporate Excl Financials Total Return Index Value Unhedged EUR. (Ticker: LECFTREU)

Ihre Ansprechpartner High Yield Corporates

Ivan Romanenko
CFA, Senior Portfoliomanager High Yield
ivan.romanenko@ha-gim.com
Thomas Rentsch
CFA, Senior Portfoliomanager High Yield
thomas.rentsch@ha-gim.com
Martin Dreier
Senior Portfoliomanager High Yield
martin.dreier@ha-gim.com

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